
Ich habe einen Key von Avowed zur Verfügung gestellt bekommen und darf jetzt endlich über das Spiel sprechen. Avowed verspricht eine magische Welt voller Geheimnisse, schöner Landschaften , Action , Magie und Intrigen. Eigentlich recht gute Zutaten für ein Fantasy RPG und mit den Pillars of Eternity Machern Obsidian hat man auch ein fähiges Team am Werk. Wie märchenhaft und verzaubern das Spiel tatsächlich geworden ist, erfahrt ihr in meinem Test zu Avowed.
Willkommen in den lebenden Landen!
Bevor unsere Reise in das Reich von Eaora losgehen kann. Erstellen wir uns erstmal einen Charakter. Zunächst wählen wir hier in den Voreinstellungen eine Vorlage aus und passen diese an unsere Bedürfnisse an. Auffällige sind hier vor allem die Gottähnlichen Merkmale. Denn eine große Klassenauswahl gibt es nicht, wir spielen einen Gottähnlichen. Später können wir noch einen Hintergrund auswählen, also ob wir eher ein gelehrter oder Kämpfer sind beispielsweise, aber das beeinflusst nur unsere Attributpunkte mit denen wir starten und damit legt ihr euch auf nichts fest. Wer also anfangs als Gellehrter beginnt, kann sich immer noch zum Krieger leveln.
Die gottähnlichen Merkmale können wir wenn wir wollen auch ausblenden, sodass wir sie nicht sehen, die NPC’s werden trotzdem so reagieren als wäre es sichtbar, da unsere Existenz als Gottähnlicher tief mit der Geschichte des Spiels verwoben ist.
So begeben wir uns als Gesandter des Kaisers höchst selbst auf eine Reise zu den Living Lands. Diese Inselgruppierung ist der Ursprung einer mysteriösen Seuche und wir sollen herausfinden, was es damit auf sich hat und wie wir es stoppen können. So weit so Klitsche.
Gilt übrigens Generell für den Anfang von Avowed denn gerade in seinem Tutorial Abschnitt macht es immer wieder den Eindruck eines stereotypischen Klitsche RPG’s. Doch der Tiefgang kommt im Nachhinein.
Nachdem wir die ersten kleinen Kämpfe gefochten haben, kommen wir über Umwege in die Living Lands und bekommen direkt viel Freiheit als Spieler zugesprochen. So kann ich der Hauptquest folgen oder mich auf dem Weg zu4r belebten Stadt Paradis direkt ablenken lassen und erste Nebenquests annehmen. Und glaubt mir, ich habe mich oft ablenken lassen. Was im nachhinein aber gut war, denn die Hauptquest wird schnell sehr knackig im Schwierigkeitsgrad, dass erkennen wir an den Totenköpfen im Questmenü, und da ist es gut, wenn man schon ein wenig levelt zwischen durch.

Ansonsten merkt man schnell, dass auch in den Living Lands nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist. Hier leben unterschiedliche Völker mit verschiedenen Mentalitäten und auch Rivalitäten, die eine Auswirkung auf uns und auf das Spiel im Allgemeinen haben. Generell wirken die Städte und Gegenden im Spiel durch NPC’s sehr belebt und tragen viel zur Atmosphäre bei. Das ist auch bitter notwendig, denn gerade zu Beginn sind die Quests von Avowed eher monoton und stumpfsinnig und so trägt sich das Piel am Anfang viel über Atmosphäre und Charaktere.
Seid vorsichtig und lest die Dialoge genau, denn eure Entscheidungen tragen im Spiel definitiv Konsequenzen und auch eure Gefährten verhalten sich je nachdem, welche Dialogoptionen ihr ausgewählt bzw. welche Entscheidungen ihr getroffen habt. Die Optionen hängen hier, wir für ein ordentliches RPG üblich, aber von euren Werten wie beispielsweise Charisma oder Überzeugung ab. Wer sich tief ins Spiel und seine Welt reinversetzen möchte bekommt also definitiv die Möglichkeit dazu.
Auf in den chaotischen Kampf
Doch genug Vorgeplänkel, kommen wir zu einem der Kernelemente des Spiels: Den Kämpfen. Wie bereits anfangs erwähnt gibt es hier keine Festgelegten Klassen. Eure Hintergrundauswahl bestimmt eure Anfangswaffe, doch prinzipiell könnt ihr als Magier anfangen und dann zum Krieger werden, oder andersrum.
Ich spielte in meinem Durchlauf eine Art Kampfmagier. Kampstil auf Magie und Kleidung eines Kriegers.
Nach dem Tutorial Gebiet sucht man Kämpfe manchmal etwas vergebens und genereell kommt das Spiel etwas langsam in Fahrt und mit weniger Action. Doch später ändert sich das. Hier kämpfe ich mit einem Zauberstab, der Projektile schießt und nutze zudem ein Zauberbuch in der anderen. Mit diesen Büchern können wir eine Reihe an zaubern wirken, und brauchen diese Zauber nicht für unseren Charakter erlernen, da wir sie ja im Buch haben. Welche Zauber im Buch stehen, können wir später im Skilltree beeinflussen.
Prinzipiell gehen die Kämpfe, die immer eine Art Mischung aus erlernbaren Fähigkeiten und Angriffen unserer Hauptwaffe bestehen gut von der Hand und sind gerade wenn man auf größere Gruppen von Feinden trifft auch fordernd. Gerade am Anfang hatte ich jedoch meine Probleme mit den recht, ja schwammigen Trefferfeedback beim Angriff auf Gegner. Das Trefferfeedback war mir persönlich nie direkt genug und ist eher mit einem MMO wie The Elder Scrolls Online zu vergleichen.
Haben wir die Feinde dann mal richtig in der Mangel, so steigt mit unseren Angriffe eine gelbe Leiste unter ihrem Gesundheitsbalken, ist dieser Balken gefüllt, wirken wir automatisch eine Art Spezialattacke, die mehr Schaden zufügt.
Die Kämpfe bzw. das ganze Spiel könnt ihr auch im Third-Person Mode/Ansicht spielen, da mit hier das Kämpfen aber definitiv zu schwammig war, habe ich meistens in der Ego-Perspektive gespielt.
Nach genügend Kämpfen und questen, könnt ihr dann euren Charakter auflevel. Einmal in Form von Attributspunkten, mit denen ihr etwa Charisma, Intellekt oder eure Macht verbessern könnt.
Dann könnt ihr noch eine Art Skilltree Leveln. Hier geht es um Spezielle Fähigkeiten für den Kampf oder etwa neue Fertigkeiten für euren Zauberer. Welchen Fähigkeitsbaum ihr wie intensiv levelt ist eure Sache. Im Nachhinein, wenn ihr euch verksillt habt, könnt ihr Attribute gegen Gold zurücksetzen. Auch die Fähigkeiten eurer Gefährten könnt ihr hier aufwerten und so anpassen, wie ihr es gerne hättet.

Gute Freunde und gemütliche Lagerfeuer
Avowed entlässt euch nämlich keinesfalls alleine in seine märchenhafte Spielwelt, sondern stellt euch im Verlauf der Geschichte mehrere Gefährten zur Seite, die euch nicht nur begleiten, sondern mit ihren einzigartig artigen Fähigkeiten unterstützen. Jeder Gefährte hat zudem einen besonderen Befehl, der ausgeführt werden kann. Kai kann beispielsweise an bestimmten Stellen Dinge in Brand setzen. Durch ihre Charaktereigenschaften bleibt die Geschichte stets spannend und die Gefährten sind eine Bereicherung für das Spiel.
Zusammen mit ihnen können wir an festen Punkten im Spiel ein Gruppenlager aufschlagen, wo die Gefährten dann auf das erlebte reagieren, sich unterhalten oder wir nutzen die Gelegenheit uns mit ihnen zu unterhalten. Avowed wirkt somit stets authentisch und lebendig.
Wo wir einmal beim Gruppenlager sind. Dieses ist nicht nur ein zentraler Punkt für Gruppeninteraktionen, sondern hier könnt ihr eure Ausrüstung aufleveln, verzaubern oder auf eure Gruppentruhe zugreifen.
In der Welt von Avowed gibt es beispielsweise einzigartige Waffen, die ihr nur über weitere Verzauberung verbessern und ihre besonderen Attribute auch abändern und verbessern könnt. Hier geht das Spiel dann in die Tiefe und entfaltet sein volles Potential. Die benötigten Ressourcen dafür findet ihr stets in der Spiels Welt oder können bei Händlern erworben werden. Also immer schön einfach alles aufsammeln, was ihr auf euren Reisen findet.
Und zu sammeln, gibt es genügend in dieser großen, wunderschönen Märchenwelt.
Eine wunderschöne Märchenwelt
Avowed sieht, auch wenn es technisch nicht auf dem höchsten Niveau spielt, atemberaubend schön aus. Dies liegt vor allem am Art Style, der die fantasievolle und bunte RPG Welt von Avowed zum Leben erweckt. Die Ausblicke, die die Welt von Eaora und bietet sind atemberaubend großartig und strotzen nur so voller Details und geheimnisse.
Das Abkommen vom Weg lohnt sich hier meistens. Oft habe ich mich während einer Quest erwischt, wie ich dem Erkundungsdrang nachgeben musste und beispielsweise in eine Höhle stoppelte. Solche Sachen weiß das Spiel dann auch zu belohnen.
Auch abends ist die Welt stimmungsvoll beleuchtet, es sind weniger NPCs unterwegs und alles wirkt richtig lebendig. Der große Star des Spiels sind für mich die Geschichte, aber auch die großartige Spielwelt, die euch Stunden über Stunden vergessen lässt.
Nicht so toll war es hingegen, dass gerade in Gebieten mit vielen NPC’s oftmals FPS Drops auftreten. Verlässt man die Stadt von Pardis, wird es schlagartig besser. Und auch obwohl ich die Dialoge und Lebendigkeit der Welt und NPCs so gelobt habe, so muss ich mich bei den Animationen und Charaktermodellen stark wundern, da sie für ein Spiel im Jahr 2025 definitiv etwas altbacken wirken und mir Fallout 4 Vibes geben, und das ist definitiv nichts Gutes.
Diese technischen Mängel sind nach einiger Zeit allerdings ertragbar und fallen kaum noch auf, weil man sich einfach daran gewöhnt. Dennoch ärgerlich.

Fazit
Trotz kleinerer Mängel ist Avowed wohl genau das geworden, was sich Fans über Jahre erhofft hatten: Ein märchenhaftes, lebhaftes RPG, dass seine Charaktere, die Spielwelt und das eigene Abenteuer in den Vordergrund stellt. Auch wenn ich bis zum Schluss nicht ganz mit dem Trefferfeedback in den Kämpfen warm geworden, so verzauberte mich der Rest des Spiels so seh5r, dass ich einfach in die Spielwelt gezogen wurde und euch das Abenteuer in den Living Lands nur wärmstens empfehlen kann. Obsidian hat ein richtig starkes RPG abgeliefert, welches darauf wartet von euch entdeckt zu werden.
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