Nintendo Switch 2 Short Review

Veröffentlicht am 29. Juni 2025 um 07:31

Die Nintendo Switch 2 ist da. Eine neue Konsole, große Erwartungen – und nach mehreren Wochen intensiver Nutzung bleibt bei mir ein bitterer Nachgeschmack. Mein Fazit? Die Switch 2 ist eine Konsole von vorgestern. Warum ich das so sehe, erkläre ich euch jetzt in meinem Short-Review.

Erster Eindruck – Altbekannt statt aufregend neu

Der Moment des ersten Einschaltens einer neuen Konsole ist eigentlich magisch – voller Erwartung und Neugier. Bei der Switch 2 verpufft dieses Gefühl leider sofort. Das Menü ist praktisch identisch zur ersten Switch-Generation. Keine neuen Designs, keine Themes, keine individuelle Anpassung. Für eine Konsole, die 2025 auf den Markt kommt, ist das schlicht enttäuschend.

Wenn ich nicht wüsste, dass ich ein neues Gerät in den Händen halte, würde ich es nicht merken. Der erste Eindruck? Ernüchternd.

Gamechat und Medienangebote – verpuffte Potenziale

Ein neues Feature ist der integrierte Gamechat. An sich begrüßenswert – doch in der Praxis nutzt ihn schlicht niemand. In Zeiten von Discord, Smartphones und Crossplay-Kommunikation wirkt diese Funktion wie ein Relikt, das man mit Verzögerung eingebaut hat, aber niemand mehr braucht.

Viel gravierender ist jedoch das Fehlen gängiger Medien- und Streaming-Angebote. YouTube, Crunchyroll, Netflix? Nichts davon läuft auf der Switch 2. Im Jahr 2025 ein beinahe schon unentschuldbarer Rückschritt. Eine Multimedia-Plattform ist diese Konsole definitiv nicht.

Hardware-Verbesserungen – endlich spürbare Fortschritte

Doch nicht alles ist schlecht. Die überarbeiteten Joy-Cons fühlen sich deutlich hochwertiger an: griffiger, robuster, präziser. Besonders positiv überrascht hat mich der neue Pro Controller 2, der für mich zu den besten Controllern auf dem Markt gehört – hervorragendes Handling, starker Akku, perfekte Haptik.

Auch das Dock wurde subtil, aber sinnvoll verbessert. Und ganz klar: Die Performance der Switch 2 ist ein großer Sprung. Spiele laden schneller, laufen stabiler und sehen auf dem neuen, deutlich brillanteren Display auch endlich modern aus. Gerade im Handheld-Modus ist der Unterschied zur Switch 1 sofort spürbar.

Spieleangebot – Lichtblicke zwischen Lücken

Hier liegt ein großer Knackpunkt. Nintendo verspricht großes, liefert aber zum Launch kaum etwas, das diese Versprechen trägt. Nur drei GameCube-Klassiker – ernsthaft? Dazu ein Preisniveau, das einem die Augen reibt: Mario Kart World kostet satte 90 €, Donkey Kong Bananza inklusive Amiibo schlägt mit 30 € extra zu Buche.

Zwar laufen Spiele wie Cyberpunk 2077 überraschend gut – ein echtes Technik-Statement auf dieser Plattform –, aber am Ende gibt es nur ein echtes Highlight, das sich wie „Next Gen Nintendo“ anfühlt: Mario Kart World. Der Rest? Technisch verbessert, aber inhaltlich alter Kaffee.

Fazit: Mehr Switch Pro als Switch 2

Die Switch 2 ist für mich keine neue Generation. Es fehlt der Wow-Moment. Es fehlt der Paukenschlag. Vielmehr wirkt sie wie die lang spekulierte, aber nie erschienene Switch Pro, nun eben unter neuem Namen. Ja, die Leistung ist stark. Ja, die Konsole fühlt sich besser an. Aber sie ist nicht aufregend. Nicht mutig. Nicht Nintendo.

Technisch mag sie dem Steam Deck überlegen sein, doch ich zweifle daran, dass sie diese Power in 2–3 Jahren noch ausspielen kann. Der Third-Party-Support wird vermutlich wieder abflauen, und dann bleibt Nintendo erneut auf sich selbst gestellt.

Und trotzdem: Mit Spielen wie DK Bananza, die in den Startlöchern stehen, kann Nintendo die Switch 2 noch retten. Doch dafür muss sie abliefern. Und zwar bald.

Wertung: 7/10

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